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Vier neue Braungurte

Nach langer Vorbereitungszeit (ab Januar) sollten Celine Reich, Heinrich Draser, Jens Haigis und Phillipp Stein am Samstag, 30.11.2019 ihr Können vor der Prüfungskommission in Ravensburg unter Beweis stellen. Geprüft wurde vom Landesprüfungsbeauftragter Patrick Lange (6. Dan Ju Jutsu) und vom Landeslehrwart Stefan Stöhr (5. Dan Ju Jutsu). 

 

Nach einer Fahrt von circa 1:45h erreichten wir ohne etwaige witterungsbedingte Probleme um 9.00h die Halle in Ravensburg.

Pünktlich um 10:00 Uhr stellten sich die vier Prüflinge zum Angrüßen auf. Andere Vereine hatten keine Braungurt-Anwärter nach Ravensburg geschickt, so dass es dann auch nur unsere vier Kameraden waren, die zur Prüfung antraten.

 

Die beiden Prüfer schilderten noch kurz, wie die Prüfung ablaufen wird, und dann begann auch schon der praktische Teil der Prüfung.

Im ersten Block – Bewegungsformen und Pratzen – wurden das Distanzgefühl, die Bewegungslehre und die Abwehrtechniken bewertet. Gleich danach sollte der Freie Fall, die schwierigste Form des Fallens, gezeigt werden. Die Schwierigkeit hierbei ist es, aus eigener Kraft hoch zu springen und sich in der Luft – ohne Bodenkontakt – eine Vorwärtsrolle zu machen, um dann wie bei einem Sturz seitwärts auf der Seite zu landen.

 

Hierbei sind Kraft und Koordination der Gliedmaßen entscheidend, und für den Absprung braucht es auch noch eine gewisse Portion Mut. Bei keinem der beiden Blöcke hatten unsere vier Kameraden Probleme. Im Anschluss daran folgte die Komplexaufgabe mit Atemitechniken – also Schläge und Fußstöße und -tritte mit Armen, Händen und den Beinen – mit einem passiven Partner. Für keinen der Prüflinge war dieser Block eine größere Schwierigkeit.

 

Auch die Bodentechniken meisterten die Prüflinge mit Bravur: Ein Angreifer verharrt für kurze Zeit in der Bank-Position oder in der Bauchlage und dann noch in der Rücken- oder Seitenlage, und die Prüflinge mussten zeigen, wie sie den Angreifer aus dieser Position unter Kontrolle bringen. Dann war zu zeigen, wie ein Gegner am Boden in verschiedenen Haltegriffen kontrolliert wird und wie man zwischen diesen Haltegriffen mittels einer Würge- oder Hebeltechnik wechselt.

 

Da wir das während unserer Vorbereitung auch immer wieder geübt hatten, waren auch diese Aufgaben keine unüberwindbaren Hindernisse für unsere Prüflinge. Mit eingeübter Routine absolvierten sie die Abwehrtechnik – Dreierkontakt mit Übergang zu verschiedenen Hebeln – ebenso gut und schnell.

 

Der zeitaufwändigste Block war das Zeigen von Atemi-Wurf-Kombinationen: Hierbei kommt es darauf an, die verschiedenen Techniken mit passenden Angriffen zu kombinieren. Anschließend folgten Themen  Gegen- und Weiterführungstechniken, Waffenabwehr (Messer, Stock und Verteidigung mit dem Stock), Freie Selbstverteidigung mit vom Prüfer angesagten Angriffen, dann die Duoserie (Waffenangriffe) und schließlich Randori (Übungskampf) mit Faust- und Fußtechniken.

Um 12.15 Uhr war die Prüfung zu Ende und Patrick Lange verkündete dann kurz darauf das Ergebnis der Auswertung und dass alle bestanden hätten. Natürlich war diese Nachricht für die vier Prüflinge und auch für den Trainer eine große Erleichterung. Und als sie schließlich ihre Urkunden in Empfang nehmen durften, war die Freude groß.

 

Laut Aussage der Landesprüfer war es insgesamt eine gute Prüfung auf hohem Niveau.

 

 

Bericht: Thomas J.