Zu etwas späterer Stunde, den kürzeren Tagen geschuldet, machten sich acht dick vermummte Männer (tatsächlich keine Frauen dabei, schade) auf den Weg durch den Schwarzwald, um die ideale Motorradstrecke zu finden.
Die Kurven zwischen Sulz und Weiden, zwischen Hochmössingen und Römlinsdorf und von Rötenberg nach Rötenbach (die Namen lassen es vermuten, es ging bergab) hatten in der allgemeinen Bewertung eine gute Punktzahl erreicht. Als es jedoch von Heubach über Sankt Roman und Übelbach weiterging, die Tannenzapfen, Blätter und feuchter Fahrbahnbelag zunahm, sank das Ranking beim einen oder anderen Mitfahrer in den Minusbereich und Übelbach war nicht nur ein Name.
Erst im Café Waidele in Wolfach kam wieder Stimmung auf. Das lag sicher auch an der Auswahl an warmen Getränken, welche die Körpertemperaturen wieder in brauchbare Regionen brachten. Zusätzliche Leckereien des Backhandwerks ließen die Stimmung weiter steigen und als alle sich über Wegführung, Temperatur, Corona und sonstiges Übel ausgetauscht hatten kam sogar noch die Sonne zum Vorschein und lockte zur Weiterfahrt.
Diese führte über verkehrsarme Nebenstrecken, bei moderaten Temperaturen, kurvig bis Biberach und von dort nach Sulz. Spätestens hier wurde jedem klar, dass der Heimweg doch noch weiter ist und es nicht nur ein Sulz gibt. Schnell verließen wir das zwar warme, aber doch recht bevölkerte, Rheintal bei Ettenheimmünster und kurvten relaxt Richtung Schweighausen. Dann die bewährte Runde um Freiamt mit dem Plan in den „Hinteren Höfen“ ein Mittagessen mit Panorama und Showkurve zu genießen. Geschlossene Gesellschaft, Pech gehabt. Aber es gab ja den Plan B und so fuhren wir die genialen Kurven in Richtung Bleichheim gleich nochmal um in „Michels Hammerschmiede“ im Muckental einzukehren. Den letzten Teil hatte einer der Mitfahrer nicht mitbekommen und wollte glatt die ganze Freiamtrunde nochmals fahren. Davon wollte er sich auch nicht durch Winken, Rufen, Pfeifen und Hupen abbringen lassen. Erst die beherzte Verfolgung bis kurz vor die französische Grenze brachte den gewünschten Erfolg und alle konnten sich den Genüssen der Michelschen Küche widmen. Diese war dann aber tatsächlich ein überraschendes Highlight.
Gesättigt, aber etwas träge, wurde dem fortgeschrittenen Tag geschuldet direkt der Heimweg angetreten. Das aber natürlich unter Mitnahme von möglichst vielen Abweichungen von der Geraden. Bei Hornberg begann dann die geplante Auflösung der Gruppe, da einzelne Mitfahrer noch andere Pläne hatten. Über Schramberg und sowohl Wald- als auch Hochmössingen ging es dann zurück nach Sulz, diesmal am Neckar.
Um 16:55 Uhr dort angelangt, schloss die Bäckereifachverkäuferin gerade das Café am Marktplatz ab und wir stellten fest, dass gastronomisch gesehen hier nicht der Nabel der Welt liegt. Immerhin durfte noch die nötige Notdurft verrichtet werden. Danach standen allerdings einige ratlose Fahrer vor den Motorrädern. Die zündende Idee lautete dann: McDonalds.
Hier fand der Tag den Ausklang und übereinstimmend wurde festgestellt, dass es ein schöner war. Da kann die Eröffnungstour 2022 kommen. Der Termin steht auch bereits: Interessenten halten sich schon mal den 23. April 2022 frei. Bis dann….