Als besonderes Highlight machten wir in diesem Jahr eine zweitägige Ausfahrt am 12./ 13. Juli. Ziel war das Elsass. Am Samstagmorgen um 8:00 Uhr starten wir, wie immer, vor der Halle und fuhren erst mal eineinhalb Stunden bis nach Schweighausen, wo wir im Dorfcafé ein opulentes Frühstück einnehmen konnten.
Von dort ging die Fahrt weiter über den Kaiserstuhl, Breisach und durch die Rheinebene bis zum Fuß der Höhenzüge der Vogesen. Erster Stopp war der Hartmannswillerkopf, wo uns Thomas und Ralf einen Vortrag über die Kriegsführung vor Ort im ersten Weltkrieg gehalten haben. Der Wahnsinn des Krieges wurde uns allen bewusst und mit dem Gedanken, dass es uns schon ganz gut geht, kehrten wir zu den Motorrädern zurück.
Weiter ging es bis zum Grand Ballon, wo ein Kaffeestopp eingelegt wurde. Der großartige Ausblick von dieser Erhebung über die gesamte Rheinebene bis zum Schwarzwald war sehr beeindruckend. Der Heidelbeerkuchen und sonstige Leckereien taten ein Übriges für den gelungenen Aufenthalt.
Am Hohneck hielten wir noch einmal, um erneut einen wunderschönen Eindruck der Landschaft und des Rundumblick mitzunehmen. Die Orientierung erleichterte eine Tafel mit Orten und Sehenswürdigkeiten der Umgebung und manch einer stellte fest, dass der andere Blickwinkel dafür sorgte, dass man nicht alles an dem Platz findet, den man erwartet hat.
Am frühen Abend kamen wir in unserem Hotel an und machten uns auch schnell auf den Weg zum Abendessen. Die etwas längere Wartezeit bis aufgetischt wurde, überbrückten wir mit Gesprächen über den vergangenen Tag und weiteren Themen, die auf den Nägeln brannten.
Einen schönen Abschluss konnten wir auf dem nebenan gelegenen Dorffest erleben. Es gab weiteres gutes Abendessen, als Ergänzung für denjenigen der noch nicht satt war, Musik die fast alle Herzen erfreute und zum krönenden Abschluss eine tolle Feuershow.
Müde fielen wir am späten Abend in unser Betten. Mehr oder weniger ausgeschlafen ginge es am zweiten Tag, nach einem guten Frühstück, um 9:00 Uhr wieder auf die Strecke.
Kurvenreich zog sich die Straße über diverse kleine „Cols“ bis Schirmeck von wo der einsame Col du Donon über viele Kilometer ohne Besiedelung führt. Hier konnte die Bikerseele baumeln und eine kleine Pause in der Nähe eines Bachs lies auch den Nachschub von Kalorien nicht zu kurz kommen.
Wir näherten uns dem kleinen Highlight an diesem Tage: das Schiffshebewerk von Sarrebourg. Wiederum konnten wir von Thomas einen interessanten Bericht über die Hintergründe und die technische Funktionsweise dieser technischen Meisterleistung bekommen. Da sich die Temperaturen langsam einem bedenklichen Maß näherten, zogen wir jedoch vor, bald wieder weiterzufahren um vom Fahrtwind gekühlt zu werden. Ein Stopp in Lutzelbourg bescherte uns noch Puddingkuchen, Kaffee und Cola.
Derart gestärkt fuhren wir in einem großen Bogen, erst Richtung Norden und dann entlang der Grenze zu Rheinland-Pfalz, wieder an den Rhein. Auch auf diesem Streckenabschnitt musste eine Pause sein und einzelne Mitfahrer zeigten bereits Ermüdungserscheinungen wegen der begleitenden Hitze. Am Ortsrand von Climbach fand sich eine mehr oder weniger optimale Stelle mit einer Naturtoilette für Männlein (im Wald rechts) und Weiblein (im Wald links) sowie frischem Wasser aus dem Friedhofsbrunnen zur Abkühlung.
Bevor wir Frankreich verließen, genossen wir noch hervorragende Flammkuchen in der Nähe von Seltz. Ein Campingplatz, an der Strecke gelegen, offerierte diese Elsässer Spezialität in wirklich guter Qualität. So konnten alle, gestärkt und mit Knoblauchduft im Helm, den Heimweg antreten.
Eigentlich wollten wir mit der Fähre den Rhein queren. Leider war diese wegen eines technischen Defekts außer Gefecht und wir nahmen die Brücke bei Roppenheim um, über die Autobahn bis Rastatt, relativ schnell ins Murgtal zu gelangen.
Ein letztes Highlight bot die Strecke über das Naturschutzgebiet Kaltenbronn. Die neu geteerte, kurvenreiche Strecke bot nochmals die Gelegenheit sich in die Höhe, diesmal des Schwarzwalds, zu schwingen und einen schönen Rückblick auf die Vogesen zu genießen.
Noch ein paar letzte Kurven trennten uns nun von zu Hause. Diese genossen wir, bei langsam angenehmeren Temperaturen und konnten am Abend feststellen, dass wir zwei schöne, erlebnisreiche Motorradtage erlebt haben.